Donnerstag, 21. November 2019

sommerfrische im sonderangebot

(2016)

(...)


(...) eure schichten an geschichten interessieren mich nicht mehr : ich bin das funkeln dazwischen das funkeln im dunkel der tage im funkloch der hashtage (...)

(...) unsere bereitschaft leblosen gegenständen menschliche fähigkeiten zuzuschreiben (...)

(...) was kommt als nächstes? und war damit zu rechnen? damit zu rechnen zahlt sich nicht aus. der stundenlohn wurde ausbezahlt. ich habe meine sucht überwunden. der sog ist wieder entsperrt. begriffen dass es auf mechanismen nicht ankommt. so vieles begriffen. die macht der überwertung. abgestritten. abgestreift? ich werde ihren geduldsfaden nicht länger ausdehnen und meine tränen wie perlen aufhängen: sie werden sich weiterhin mit meinem leid schmücken. sie werden mein blut in abschlussarbeitsform, mein blut in schwarz weisz auf papier als hymne kurz ansingen doch wird sie untergehen in der globalen echokammer. der chor hatte keine lust mitzusingen und das chlor steht mir bis zum hals  ehrenwort das ehrenwort an meinem geheimort, das passwort steht nicht im pass (...)

(...) wiener innenstadt : absperrkette : stopschild : nasenbluten : zigarette : weisze schuhe (...)

(...) auf der bild-enden (...)

(...) er war ein schwächlicher versager. er fühle sich angefressen angegriffen angesüchelt. ich hasse ihn. (...)

ich spüre nicht das, was ich sehe

(2017)

ich löse mich inwendig von den auswendigen wänden du musst das blatt wenden hat er mir in meine netzhaut zugeflüstert das netzwerk sei überlastet ich überlasse dir den vortritt im vertrauen auf den rückschritt mache ich mehr fortschritte mache ich schritte forsch genug schritt halten anhalten an dir wofür
ich habe mich zu lange an dich gehalten gehaltlos und ohne sicheres gehalt wir beide dein lebensgefühl ist wie eine synfonie in meinem kopf sie hallt immer und immer wieder wieder leer
dein schreien hallte in meinem kopf immer wieder und du wusstest es und du hast mich ausgelacht du hasst dir ins fäustchen gelacht und vergessen dabei die tür zu deiner herzkammer abzuschlieszen ich habe alles gehört ich habe dir so lange zugehört bis es mir wie ein verhör meiner selbst verkam
du hast vergessen abzuschlieszen und alles gelächter prallte ungefiltert auf mein freigelegtes herz
im gegensatz zu dir habe ich mich für die echtheit meiner gefühle entschieden
.

je mehr ihr der kunst den rücken kehrt, umso direkter wird meine absage an euer wertesystem erfolgen

ich werde mich so lange anpassen bis der kapitalist mir ein kind namens mikro zeugt
.


ich drehe mich HIER im keis und schleudere dabei derbe tränen heraus. das paranoide subjekt findet keine zukunft in mir. nicht mehr noch ein paar mal aufrecken, bis es verreckt, ich, weiss. noch ein paar mal aufreiszen. den mund, die augen, das herz, JA WO SOLL DENN DAS ALLES REIN PASSEN

mehr schlaf, weniger hass.

sausen

(2017)

alles an belastung maximal austippen
aus aus aus aus aus aus aus aus aus
limitierte vergütungen
imitierte berührungen
neues ist möglich weil die vorbedingungen ich meine bedingungen meiner existenz sich ändern
neue geräte können neue kunst und neue reaktionen und neue gefühle generieren
.
ich antworte nicht wenn keine frage gestellt wurde
ich stelle das infragestellen der frage infrage
ich stelle es vor dich hin, ich pflanze meine netzhaut in dein blickfeld:
als ich anfing mehr auf zahlen und namen statt auf den inhalt zu achten - da ging es nur mehr um die form.

alles geschriebene war weg, weil ich nicht abgespeichert habe
also nochmal :
meine massive sehnsucht um deine anerkennung und aufmerksamkeit hat sich in angst gewandelt. dein antlitz wurde zur fratze. und nun weisz ich, was es auf sich hat, dieses gefühl. es ist nicht dein lebensgefühl. es ist eine künftige mögliche variante deines lebens. oder ich bündle deinen unverarbeiteten schmerz. (ich, stets überarbeitet)

side effects take your humanity

gleichzeitig. das problem entsteht, wenn prozesse auf gleichzeitigkeit hin kurzgeschlossen werden. eben nicht alles auf einmal
du lebst für den moment
wenn man nicht gleichzeitig denkt, ist vieles viel viel viel einfacher
alle die ebenen zu reflektieren SCHMELZ

meine bilder sind der schmelz der edelweissglut

doch habe ich beschlossen nur mehr zu sein
weg vom schreibtisch, wo ich sowieso nie schreibe

also zurück zu dir. wie du gestellt und wertend agierst, mich verleugnest, aber eben nicht immer und nicht überall. ich werde (...)

gelöschter anhang

(2017)

in meinen augen : splitterberg

abschalten
für immer lustbetont
die herzkammern zubetonieren
mit gold auffüllen
das plastik aufstocken
wir sind nicht hier um zu explodieren
wir sind nicht hier um zu hydrieren
meine finger gleiten über die tasten
meine finger
als wäre all dies ohnehin sichtbar

(ich habe mich gewaltig geirrt)

nach dem abschluss


(07/2018)

mein schmerz ist roh wie rot. mein schmerz verroht mein gedächtnis. er führt mich um gedächtnisschwund und ohne gedächtnis bin ich kein mensch. meine sehnsucht vermag nichts zu löschen. sie haben meinen widerstand aberkannt. meine lebenslängliche schaffensarbeit zählte nicht in ihren augen. ein kassaband war mehr wert als mein widerstand. ich verlor nicht jegliche, sondern sogar meine lebensfreude. meine haare fielen aus. meine gefühle wurden entwertet, auf ein einziges heruntergebrochen. ich konnte nicht mehr sein. dieser lage zu entkommen war mir nicht möglich. ich verstand den rat des mentors kristallklar. ich knusperte kristalle, bis all meine zähne kaputt waren, so dass ich mich schämte meinen mund zu öffnen, um mit ihnen reden zu müssen. ich wollte lieber küssen als arbeiten als reden als essen.  sie vertrugen meine lichtart nicht. sie wollten fassbare replikate, aber ich wehrte mich dagegen, besitz zu werden, besitz zu produzieren. auf meine güte konntest du nicht besitzanspruch erheben, nicht unverbindlich. ich wollte mich nicht mit ihrer [] abfinden. schließlich habe ich meine liebesfähigkeit abstrahieren müssen.

sonden


(05/2018)

wenn das besondere zu besonders wird wird es absonderlich ausgesondert denn die neuen sonden wurden zum sonderpreis verkauft
die verwesten waisen ohne ausweise weisen mir den weg zurecht
wie aus dem nichts vernichtet sich der nichtige wunsch nach vernichtung der lebendingen

wieso alles besser grösser schärfer definierter

ich will, sonst nichts

ich will die ausgeatmete luft anderer nicht mehr recyceln.
diese lösung wurde nicht akzeptiert. im endeffekt stellte sich heraus, dass meine arbeit UMSONST war, in seinen augen. ansonsten hätte ich sonst sonderbar das spiel abgebrochen. ich hatte nicht die geduld die spielregeln zu ändern. ich hatte keine geduld: es stellte sich heraus, dass meine kunst nur nebenprodukt war. meiner radioaktivität oder wie andere meinen würden meiner arbeitsscheu, meiner amoralischen

ich meine, hier gab es nichts mehr zu holen. ich habe mit dem leben abgeschlossen, als ich krank wurde. die neuesten updates zogen an mir schneller als die notwendigen chancen vorbei. ich stellte mein leben in eine nichtige aussicht, in eine aussicht ohne jegliche relation

mein orientierungssinn?

es ging um das sichtbarmachen von etwas, was nicht bestimmt war, ins licht überführt zu werden. die momente, in denen ich mich der menschlichen wortspache anvertraute, wurden seltener. woher meine sehnsucht nach rückzug? diese grobe sehnsucht.
ich kaute an meinen haarspitzen bis mich unbemekt die inoffizielle muse ich meine meine mutter war ein mann, ich bin die leibliche tochter zweier männer

Montag, 18. Februar 2019

aus

der akku, geschmolzen. 
ich möchte das ewige licht in meinen herzkammern ausschalten.
den nährboden regenerieren sehen. sie haben ihn durch ihr aggressives werten völlig zerstört. wie aggressiv sie ihr wertesystem über mein gesamtes leben und werden stülpen wollen, als wäre es pur nicht zu ertragen. sie sind nicht bereit ihr gedankengut zu erweitern SCHNITT

die ausleuchtung des luftraumes

wovon war meine leitfähigkeit abhängig ?

steter überschuss an zellen, an wellen, an quellen, an dellen,
an stellen
im duell mit dem mentor
torhüter brüten im feuer
hirnasche
texte oder eigene worte
erinnerungen an ein menschliches
sonnenlicht verspricht den bann mit der anderen seite zu brechen durchbrechen
ich erbreche versehrte gräten aufs trainingsgerät
sie war sich ihres rollenwechsels bewusst
und es wäre gewissen anderen wohler würde sie es nicht tun sie stecken den unterschied mit fragen ab und wissen kaum warum lauwarm steigt der bote ab und sortiert die fragen wissen welche kategorie dem leitbild gehorcht ich horche auf und kann mir kein fernglas leisten der geruch warmer sitzleisten warmer nischen gut dass ich selten schaffe was ich mir vornehme denn was ich mir vornehme gibt er mir auf nicht umgekehrt die anforderungen unterschlagen die lebensnotwendige nachträglichkeit. ich weiß, gerade noch

ein enbefund

(2017)

nie wieder ihnen etwas gerecht machen wollen. nie wieder mich nach ihren geschmacksnerven richten. mir selbst treu bleiben. bescheiden, aber nicht beschnitten. beschneiden, und zwar entschieden. ich hatte an diesem ort nichts zu suchen, ich war dort unerwünscht. diese bilder waren nicht für mich bestimmt. ich musste mich anderswo sammeln. sie hatten dort nur ihres horten wollen, aber ich gehörte nicht zu ihnen. ich gehörte zu niemandem. ich gehörte dort nicht hin, obwohl ich hörte, es stünde jedem offen. jedem. EDEN. na eben. ich breche diesen umweg an, lasse die zwänge, das zwanghafte zwängen zwischen all den egoisten. es ging mir um DIE SACHE sachte gesagt.

-

ablöse ohne abzug

(27.10.17)

bist du da reingefallen oder haben sich dich reingeworfen ?

sie haben dich reingeworfen wissend dass es dort unten keine luft zu atmen gibt. die luft wurde bereits ausgeatmet, ich weiß manchmal von wem, falls das überhaupt wichtig ist. es ist nicht wichtig.sie.

dass du dort unten keine nahrung finden wirst, die du verträgst. sie wusstn, dass es dort unten kaum etwas zu essen gibt, und das wenige essbare - davon könntest du dich nicht ernähren. dein hunger wäre nie gesättigt. die nahrung würde gegen deine vitalität arbeiten. und sie wussten es.

sie wussten, dass du dort verlieren wirst. deine lust zu sprechen. das gefühl von sinn. überhaupt: als müsstest du deine gefühle solange abwenden, immer und immer wieder, bis du endlich glücklich warst verdammt. glücklich in deiner eigenen haut. glücklich zu sehen, wie kaputt dir andere begegnen, vor lauter leben, sich an deinen blick klammern, und du, du müsstest all das mitansehen und weitergehen. weil du alles sehen kannst, bist du doch stark genug, also warum kannst du dich nicht zusammenreiszen. wenn so viele andere leben und leben und leben. sie. sie leben.

Freitag, 16. Februar 2018

liquidiert

mein groszer bruder hat mir sein auge eingesetzt
das eingesetzte auge 
kurz linse
erledigt das sehen für mich
erledigt blicke ich in das leere schaufenster
nicht leergeräumt
ausgeträumt
das traumende habe ich vergessen
versessen meinen namen zu ändern
ganz im sinne der autokorrektur
das ganze durchschaut will ich keinen anteil mehr dran nehmen
gefühle mögen neuartig sein
doch die inhalte waren bereits vorgegeben
konnte ich dort wirkliche neue gefühle erfahren oder generieren
war es nicht mein erleben in miniatur
eine multiplizierte reduplikation
der druck den bildschirm zu bedrucken
bedrückt
eingewickelt in netzhaut
wo lag das neue
es lag herum
ihe sympathie schrieb sich wie von selbst
mir schrieb immer etwas gegen die gegenwart an
warum
sie mussten es nicht begreifen
mein leben hatte ich schon lange nicht mehr im griff
lieber langweilig als identität
sie wollten das selbstverständlichste tabuisieren
aus langeweile die codes mit realen sanktionen beleben
menschen in den ruin treiben
der ruin konnte nicht aus dem urin abgeleitet werden
*

abschalten um nie wieder durchzudrehen. ich brauche geld für krankheitsbedingte ausfälle und um notfalls freunde zu unterstützen.
*

fluide der jugend oder gefrieren in replikaten haben meine bilder tatsächlich so viel gewicht wie ich befürchte ein handybildschirm wiegt doch fast nichts die auslastung das gewicht fällt aufs gesicht und das letzte gericht entscheidet nicht über mein leibgericht geh bitte deine antenne selbst richten wir haben vielleicht dieselbe linse aber unsere pupillen ausgefallen fällt der druck auf mein gesicht der druck und ich provoziere es trotzdem es liegt an meiner empathie ich entziehe mich der selbstkontrolle selbstbeherrschung weil die königin abgeschafft wurde ok ich werde diese fitzelchen notieren ich scheine das scheinen zu bewältigen habe ich dir gewalt angetan ein völlig neues alphabet doch werde ich zum alten zurückkehren ich hab es gewusst sobald ich gleite gibt es kein entrinnen vom sinn das chaos liegt bereiz in der sprache teilchenbeschleunigung
*

widerspruch
wieder ein spruch
*

[Kurzmitteilung an E.]
wie dachtest du an deine kunst?
wie hast du dich ernährt?
was hatte müdigkeit für einen einfluss auf dein schaffen?
hast du dir ihre worte zu herzen genommen?
wohin hast du sie abgelegt? abgelagert?
die ablagerungen waren wissenstände
verdreckte strände
all das was es noch nicht gab als du lebtest
noch nicht geben musste
ich müsste es dir nicht erklären
hast du vorausgeahnt worauf wir uns hinbewegen?
haben dir deine gedanken nie angst bereitet?
haben sich die anderen nie gewehrt?
soll ich dein lebenswerk weiterführen?
stumpf vor liebe 
ein lebensbaumstumpf
*

es ist sehr wichtig lebenswichtig diese räume sichtbar zu machen 
(das gilt nicht unbedingt den androiden)
wo es mehr als um mich geht
es geht mehr als um mich oder nicht?
welche grammatik, ohne dramatik?
es nimmt mir die luft zum atmen
die mechanismen schnüren meine kehle ab
der brustkorb verfault
ausgebrannt
sie verwechseln meinen brustkorb mit einem einkaufswagen
sie bewerfen mich mit faulen früchten 
sie wollen in meinem brustkorb ihre einkäufe transportieren aber mich hat da keiner vorher gefragt
früher hat es mich gefreut wenn fremde meine bilder entdeckt haben
nun macht es mir angst es treibt mich in die selbstzensur
weil ich sehe wie andere diese plattform gestalten 
ich bin das risiko des persönlichen nicht eingegangen
achten sie wie ich auch nur mehr auf zahlen wie buchstaben

ich lüge wie gedruckt

es macht keinen spass mehr im teenage wasteland zu spielen
weil ich den ernst den stil die normen ins lächerliche ziehe und keiner versteht warum weil es mhier nicht darum geht zu verstehen es ist bloß spiel die allergene im feed sind die gene aller
*

war die frage je wichtig was ich mit meinen körperteilchen machen kann und was nicht
die sorgen der freien szene
schamlos spricht er seine bedenken laut aus
querfeldein ins blickfeld
die sorge nicht professionell genug zu sein
dann verkrampfte er und er zeichnet mir seine gesichtspunkte ins gesicht
ich habe in seinen augen keine andere wahl als unter den aktuellen umständen zu bestehen er nimmt auch mein werk dadurch nicht ernst 
das belächeln wirkt ewig
*

es bleibt verlockend
gespeicherte berührungen
ich war stets mehr maschine als mensch es macht mir keine angst mehr ich habe mich selbst aus dem menschlichen ausgeschlossen den menschen in mir eliminiert druck druck druck zitat ende das zitat endete als ich meine augen öffnete irgendwo da drauszen tippte sie genau dasselbe in ihr gerät wir hätten uns lieber küssen müssen ich musste dich küssen als du mein herz gestohlen hast das problem an den coolen leuten ist dass du von natur aus cool sein musst was ich bin aber nicht jeder ist es ich müsste mein mitleid aufgeben und das ist uncool lachhaft
*

jede sekunde in diesem zeitraum ist eindeutig bemessen. ich tier habe mich hinters glas begeben. ich sehe nur mehr wie jeder aneinander vorbei ich halte ES nimmer aus es ist genug ich steige aus GANZ ist es nicht schon immer so gewesen nur jetzt ist es sichtbar ganz sichtbar mich interessieren all diese leute nicht ich will meinen kleinen radius und nichts mehr das projekt utopie ist hiermit offziell gescheitert aber heute stehe ich wieder zu meinen problemen und will es nie nie nie wieder allen recht machen ich habe mich bis zum wahnsinn zensiert AUS die zahlen wurden mir immer wichtiger überall nur mehr weiss und zahlen (ich weiss) ich akzeptiere nun die grenzen und werde mir nimmer so derb ins eigene fleisch schneiden um zu gefallen sie mögen keine rohkost sie wollen die scheiss gewürzmischung
*

diese schönheit lässt sich nicht kapitalisieren auch wenn es der hausverstand verlangt
*


Montag, 18. Dezember 2017

das ende der fremde

(15.11)

das innere feindbild, wie ein gegenwärtiges gegenteil, habe ich mit bloszen händen, meinen händen, zerschlagen. ich jage keinen automatismen mehr hinterher. ich verdächtige nicht das natürliche. ich lasse die gesten geschehen, als wären sie nass wie fließendes wasser. ich habe keine angst mehr. es wird laut, sehr laut knistern. und ich habe keine angst. in meinem hinterkopf werden die tristen stimmen nicht mehr hallen, sie werden nicht mehr meinen grundton bestimmen. ich werde mich nicht verantwortlich auffressen lassen. ich werde nimmer eins mit der unerbittlichen perfektion werden wollen.
ich werde mehr tanzen.
ich werde dir liebkosende blicke zuwerfen, weil ich dich gern spür. weil du schön scharf bist.
und ich werde nimmer drüber nachdenken. ich werde auf augenhöhe bleiben. ich habe extrem lust.
ich werde dir das skript nimmer nachtragen. nachsagen. vorlesen. vorleben. ich werde nimmer hart sein, betonhart, ich meine wie kaputter unbrauchbarer beton. ich wede mich fallen lassen. den schein lieben wie leben, wenn es passend scheint. die molekühle. die tollwütige sinnsuche aufgeben. mir geht es gut. danke, dass du mich bis jetzt begleitet hast. es wird schön. auf diesen tag habe ich lange gewartet. ich habe gewartet, und jede wartung brachte mich weiter weg. ich gebe meine quarantäne auf. die antenne ist kaputt und ich kann sie nicht selbst reparieren. beinahe hat die edelweissglut mein glühen ausgelöscht. ich fühle das ständige löschen und aktualisieen, nichts mehr aber nun ist schluss SCHNITT

das delirium chlorfrei geklärt

auf auf


ein patzer

meinen namen ausschreiben
das alphabet liegt ausgekotzt vor meinen füszen ein brockiger brei vorm blockhaus (ich habe den brockhaus nie bestellen wollen) ich lese darin meine gegenwart zu wenig alkohol zu wenig selbstbeherrschung meinen freunden ist es herzlich egal herzlich nämlich ich trinke keinen alkohol mehr meine reserven an reserviertheit sind zu ende gegangen ans andere ende des gangs dessen eingang ich hinter mir liesz ich bin nimmer geizig ich achte nimmer drauf wer was wann liked ich vertraue keinen begriffen mehr die überanstrengung lag in der überformung
in meinem innersten bin ich ein schüchterner prolet der tenissocken süsz findet
alles wird gleichgemacht ob ich überforme oder nicht
ich habe mich am einschnitt entzündet, der schnitt, in()dem sich der durchschnitt vollzieht, hatte mich irritiert, aber ich ignorierte aus selbsthassliebe herau. ich ignorierte bis ich mich von meinen grundbedürfnissen entfernte. ich wollte nicht mehr einfach sein. warum? weil ich mich von meiner umgebung schonungslos angreifen und begreifen liesz. ich wollte begreifen, ständig dabei zerstörte es mich zusehends, d.h. ich wurde schwächer, hässlicher, änsgtlicher. es war so, dass ich gegen ständige angst ankämpfen musste. ich begriff und liesz los,  und mache mich nimmer derart bewohnbar. ich wollte so sein, so, wie ich von natur aus bin.

das blatt vor dem mund wollten sie mir nehmen

(08/2017)
.

ich habe dElectra weinen hören. sie blutete, heftig. jeder ging vorbei. ich konnte nicht weitergehen. sie sagte zu mir:

ich spüre die gefühle anderer immer verstärkt, und im grunde kann ich nichts dafür. ich musste meine gefühle, die entscheidenden, weil mir normativ aufgetragen wurde, ich könne nicht einsam d.h. wie ich bin überleben, die entscheidenden musste ich verdrängen und zurückstecken
woher sie kamen ohne wissen woher
ich musste die wahrheit meiner liebe verleugnen.
dadurch habe ich enorme freiheit erlangt, aber auch mein heiliges verloren. diese flexibilität führt dazu, dass ich meine identität nicht mehr auf gefühlsebene stiften/ bezeugen/ manifestieren kann. als stünde mir nur mehr die kunst dafür zu. und niemand bekommt diesen tödlichen spalt mit, oder nimmt seine etwaigen sorgen um mich ernst genug. niemand nimmt sich meiner identität konsequent und streng an, streng im sinne von als hinge meine identität existentiell mit seinem wohlbefinden zusammen. weil alles option wurde, und die alternative nicht mehr ausgeklammert. und nur euch zuliebe verfiel ich in diese transformative freiheit. ihr alle steckt eure entscheidende privatssphäre sorgfältig oder nachlässig ab, jedenfalls exklusiv. ich werde wieder auf das äuszerste verwiesen. bin tragfläche eures visiers. das bestimmte blickfeld. ich finde keine ruhe. ich finde keine ruhe. immer wäre ein funken widerwillen unauslöschbar, unfreiwillig, als alles freiwillig schien. als alles witz wurde, und verhandelbar. als ob ich nicht mitbekommen würde, wenn es auch ihn überkommt, und er aber nicht denkt, dieses bisschen absolute hingabe täte mir gut.
nicht ausgeliefert, sondern anvisiert: mir nahelegen, es sei dringlich und lebensnotwendig: ja, ich möchte lebensnotwendig geliebt werden, und zwar körperlich wie seelisch.
wie flexibel muss ich noch werden
wie viel abfuhr und ablehnung wird ihr noch widerfahren müssen, bis ich mich selbst umbringe?
wie viel???
bitte bringt mich doch um, aber ich meine richtig, nicht durch eure ignoranz und selbstgefälligkeit. die verkrafte ich.
bringt mich um, und ich meine nicht durch eine vollzeitstelle. ich täte sowieso sehnsüchtig bleiben.

euromantic

(2016)

es ist dieses scheitern
die distanz
sich abarbeiten an schattenvergleichen, phantombildern
als wäre mein ebenbild das bild eben ein verbrechen gegen deine schönheit
als wäre dein blick der maßstab gerammt in meinen augapfel
ohne mit der wimper zu zucken 
ständiges abgleichen der fixierten belichtung FIXIERUNG ich bin auf seinen wahn fixiert absolut liebesbedürftig ich will vor sehnsucht nicht einschlafen niemals und aufstehen schon gar nicht
da gab es viele brüche pervers wie ich die dutzenden schnappschüsse vergleiche ständig hin und her und vor allem hin ganz hin
hinnig
die linien im fluss
.

vom zwang besessen besitz zu werden
als wäre ich der gastgeber 
seitdem du in mein leben getreten bist scheint unser lebensgefühl verbunden ich meine unterbunden ich meine EGAL
als ob ich liebe erst verdienen müsse
.

datendusche weil ich von natur aus schmutzig und reizarm bin.
ich entwickle mich zurück, ich kann keine herzlichen gespräche mehr führen: alle stoszen mich ab. es ist mir alles nicht intensiv genug. ich möchte die hassfresser ausschleudern.
er hat mich abgestoszen als er aufhörte sich für mein ding zu interessieren. als er aufhörte für mich da zu sein: nie wieder will ich hierher gelangen. nie wieder möchte ich hier weilen. ab morgen bin ich ein neuer mensch. ab morgen. verdammt. ich möchte nicht mehr spüren, dass es schmerzt zu leben. ich möchte neue menschen spüren, nichts als gefühle.
ich setze seinen unterbau unter wasser: 
scheidewasser


Montag, 23. Oktober 2017

clean eating

Heute habe ich mir die Freiheit genommen, an die frische Luft zu gehen. Nicht einen weiteren Nachmittag meinen Körper am Schreibtisch zu disziplinieren, meinen Arsch mit dem Sessel verwurzelt zu sehen, meine Lebenslust hinters Glas zu verfrachten und in die Tastatur zu hämmern, als wäre es das wichtigste, unausweichlich. Ich hab mich vom beschäftigten Tun losgerissen, als wäre es sowieso normal (es ist normal).
Ich ging ins Waldstück unweit von meiner Wohnung, Gestrüpp, Laubbäume, Tannen, Felder und Rasenfläche, Blumen und Hecken, vereinzelte Obstbäume, kaum Bänke, asphaltierte und eingetretene Pfade, eigentlich ist es eine Mischung aus Park und Wald. Ich blieb an einem ungestutzten Strauch stehen. Ich fing an die kleinen Dornen abzureißen. Ich riss und sammelte bis meine Jackentaschen bis zum Rand voll wurden, bis wirklich kein einziger Dorn mehr reinpassen könnte. Es wäre sonst enttäuschend, in die Wohnung zurückzugehen, im Wissen, meine Jackentaschen nicht maximal ausgefüllt zu haben. Meine Jackentaschen waren also >randvoll<. Die äußere Kälte war jedoch so scharf, dass ich meine Hände in die Jackentaschen pressen musste, zwischen die kleinen, harten Dornen. (Handschuhe hatte ich wie üblich vergessen, ob aus Absicht oder nicht, war mir zu diesem Zeitpunkt egal.) 
Zurück in meiner Wohnung, zog ich vorsichtig meine angefrorenen, zerschnittenen Hände aus den Jackentaschen, vorsichtig, weil die Dornen nicht direkt auf den Boden fallen sollten. Vorsichtig legte ich die Dornen auf dem Tisch hin. Es war mein Schreibtisch, der im Wohnzimmer stand (Wohnzimmer und Küche waren ein Raum in meiner Wohnung). Den Schreibtisch nutzte ich eher als Esstisch, eigentlich habe ich noch nie auf ihm geschrieben. Ich legte alle Dornen auf, nah nebeneinander. Dann nahm ich einen Dorn und steckte ihn in meinen Mund, begann ihn zu kauen. Dorn für Dorn nahm ich in den Mund, die Speichelproduktion steigerte sich mit jedem Bissen. Einige Stückchen verfingen sich in meinem Zahnfleisch, andere kratzten meine Mundhöhle auf, und die meisten schnitten meinen Gaumen. Mein Gaumen stach wie verätzt, als ich versuchte die zerkauten Dornen zu schlucken, also nahm ich ein Glas Leitungswasser, das Runterwürgen wurde schmerzfreier.
Während des Essens schaute ich genau auf die Uhr, ich konnte meinen Blick nicht von der Uhr abwenden. So weisz ich, dass ich eine geschlagene Stunde gebraucht habe, um die gesammelten Dornen ganz aufzuessen. Am nächsten Tag entschied ich mich dasselbe zu essen. Ich würde auf diese Weise viele Ressourcen sparen (Wasser, Strom, Gewürze, Zeit, nicht nur die Kochzeit, sondern auch die Zeit zum Verdauen, die fand ich am nervigsten). Am übernächsten Tag entschied ich mich dasselbe zu essen. Bis zum Ende der Woche aß ich nichts anderes mehr.
Am Dienstag erhielt ich Besuch, völlig unerwartet. Ich hatte gerade eben gegessen und war sehr voll. Ich wurde trotzdem zittrig vor Freude. (War es Freude?) Ich konnte ihm aber nichts zum Essen anbieten, dabei wollte er ohnehin nichts essen. Er hatte schon genug gegessen, versicherte er mir (er sagte es nicht, aber die Art, wie er sich mit mir unterhielt, zeigte es eindeutig). Da ich mehrere Tage in Folge Dornen gegessen hatte, war es klar, dass meine Küsse merkwürdig schmecken würden (wir küssten uns nicht zum ersten Mal). Ich war wund im Inneren, es fühlte sich an, als hätten die Dornen meinen Magen-Darm-Trakt von oben bis unten, an jeder Stelle zerschnitten. Aber es fiel ihm nicht auf, denke ich, er hatte Glasfasern gegessen, sein Speichel war nämlich mit mikroskopisch feinen Glassplittern angereichert. Ich schmeckte es. Ich warf einen schnellen Blick auf seine Zahnkronen, um mich zu versichern, sie blieben unversehrt, und perlweiss, nirgendwo war Blut zu sehen,,,